
Seit 100 Tagen bin ich offiziell im Vorruhestand. Ein Wort, das eher nach Stillstand klingt – dabei war es alles andere als das.
Ich bin losgelaufen, habe gezweifelt, gestaltet, reflektiert.
Dieser Text ist kein Erfolgsbericht. Es ist eine Einladung zum Mitdenken. Ich teile sieben Perspektiven auf diese Zeit – ganz persönlich, und doch vielleicht auch ein Spiegel für dich.
Ob du selbst gerade in einer Übergangsphase steckst, Menschen begleitest, die vor einem Umbruch stehen, oder einfach neue Impulse suchst:
Ich hoffe, du findest hier etwas, das dich berührt, ermutigt oder inspiriert.
Die typische Frage von Nachbar:innen oder Bekannten. Die übliche Antwort? „Ganz gut!“ oder „Läuft!“
An der Oberfläche überrascht mich, was ich schon alles geschafft habe: Website aktualisiert, erstes Angebot gelauncht, erster Newsletter versendet.
Doch wenn ich tiefer blicke, regt sich auch Unruhe:
Zum Glück hilft mir der Austausch mit Coaching-Peers und im Moral Ambition Circle, klarer zu sehen. Klarer darin zu werden, wofür ich mich in nächster Zeit wirklich einsetzen möchte.
Der Wechsel vom silbernen Käfig in die Freiheit ist befreiend – und fordert heraus. Es tauchen neue Fragen auf. Die Entscheidung selbst stelle ich nicht in Frage. Dazu gleich mehr.
Was wäre passiert, wenn ich geblieben wäre – den Vertrag im September 2024 nicht unterschrieben hätte?
Ein Blick in meine alte Inbox reicht: Mein wunderbares Team wurde durch eine Reorg zerschlagen. Ich hätte nicht gewusst, wo ich lande… Und das Corporate Theater? Kein Tag, an dem ich es vermisse.
Ich bin dankbar. Für ein faires Angebot meines Arbeitgebers – so einen silbernen Handschlag bekommt nicht jede:r.
Dankbar, dass ich in einer Demokratie lebe. Dieses Privileg verteidige ich gerne.
Und: Jeder neue Tag ist wirklich ein Geschenk. Ich kann frei entscheiden, womit ich meine Zeit fülle. Gerade heute habe ich in einem Research Interview das schöne Wort „Vogelfrei“ als Metapher für diese neue Lebensphase gehört.
Ich füttere meine Neugier. Entfache Zukunftslust. Danke an das Ministerium für Neugier und Zukunftslust für die Präsente. Ich freue mich auf die Botschafter-Rolle.
Neujahrsnacht. Feuerwerk mit den Nachbar:innen. Anstoßen auf das neue Jahr.
Mein Motto für 2025: Ich bin ein lebensfroher Vorfahre.
Ich wünsche mir mehr Spontanität. Städte erkunden. Live-Events erleben. Begegnungen, die meine Werte honorieren.
Verbindungsenergie – mein neuer Auftrag – hat sich gut entwickelt.
Ich habe erkannt: Lieber für 100 Menschen einen Unterschied machen als 10.000 Follower sammeln. Denn: Wer wird mir am Sterbebett die Hand halten?
Ich will für die Menschen da sein, die mir wirklich wichtig sind.
Was ich vernachlässigt habe: meine Verbundenheit mit der Natur – und mit meiner Kamera.
Wie werde ich in 100 Tagen auf die zweiten 100 Tage blicken?
Ich habe mein Spanisch entrostet. Neue Eindrücke am Mittelmeer gesammelt.
Die Zeit mit meiner Frau war besonders wertvoll – denn: Wenn sich das Leben eines Partners radikal ändert, verändert sich auch die Beziehungsdynamik. Die gemeinsame Zeit ist besonders wichtig, denn wir treffen bald eine wichtige Entscheidung für unseren zukünftigen Lebensmittelpunkt.
Meine Lernkurve ist steil: durch die Mitorganisation der lernOS Convention 2025 in Nürnberg, durch meine Arbeit im Zettelkasten-Lernzirkel. Im Moral Ambition Circle entsteht Klarheit über meinen „Ruf“.
Ich freue mich über drei neue Coaching-Kund:innen. Und über die Zusammenarbeit mit inspirierenden Coaches, die den Start von zwei neuen Angeboten ermöglicht haben.
In der Coaching Masterclass zu den Saboteuren habe ich Muster gebrochen und praktische Einsichten gewonnen.
Was zieht mich an?
Ins-Tun-Kommen. Newsletter gestalten. Inhalte visualisieren. Gemeinsam lernen. Inspirierende Begegnungen. Freiheit und Demokratie verteidigen. Lernreisen recherchieren. Wohnprojekte entdecken. Schneebedeckte Berge. Urlaubsplanung. Neues Kochen.
Was stößt mich ab?
Überheblichkeit. Demokratiefeindlichkeit. Rückwärtsgewandte Politik (die Wörter „Neugier“ und „Zukunftslust“ suche ich vergebens im Koalitationsvertrag). Reiche ohne Haltung. Papierstapel in Stehordnern.
Und was sieht der Vogel von oben?
Ein Teppich entsteht. Die Form ist noch nicht klar. Neue Farben kommen hinzu. Viele Fäden sind noch offen. Manche Stellen halbfertig. Und ich bin als Weber mit anderen am Knüpfen, am Öffnen, am Experimentieren.
Ich freue mich auf die nächsten 100 Tage.
Mit einem Erlaubnissatz im Gepäck:
„Ein weiser Teil von mir weiß, dass ich das bin und tun werde, was sich stimmig anfühlt.“
Welche Perspektive würde dich noch interessieren?
Teile gerne deinen Vorschlag!
Ich werde zweimonatlich Einblicke, Reflexionen und Einladungen zu besonderen Events rund um Coaching, Peer Learning und Community Building senden.
Es ist Zeit für ein Leben und Lernen in all seinen Farben.
Ein kleines Geheimnis wartet auf dich… natürlich nur, wenn du die ersten beiden Schritte machst. Melde dich bitte an und bestätige deine Anmeldung – und erhalte einen ersten Vorgeschmack auf das, was kommt.
Lass uns verbunden bleiben
2 Comments
Alles Gute auf Deinem neuen Lebensabschnitt Felix
Danke, lieber Axel.