
Einsamkeit betrifft uns alle – direkt oder indirekt. Was oft als individuelles Schicksal abgetan wird, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als globale Herausforderung mit gravierenden Folgen für unsere Gesundheit, unsere Gesellschaft und unser Wohlbefinden.
In diesem Artikel erfährst du, warum Einsamkeit eines der unterschätztesten Probleme unserer Zeit ist und welche Ansätze es gibt, um Einsamkeit zu begegnen.
Bei Moral Ambition geht es darum, an einem Problem zu arbeiten, das schwerwiegend, verkannt und lösbar ist. Der Lernzirkel-Leitfaden bietet hierzu eine Reihe globaler Probleme, die diese Eigenschaften aufweisen.
Eine wichtige Frage dabei ist: Verfüge ich über Talente und die Leidenschaft, um einen sinnvollen Beitrag zur Lösung dieses Problems zu leisten?
In unserem aktuellen Lernzirkel-Treffen haben wir uns über unser Ikigai ausgetauscht – den Schnittpunkt zwischen eigenen Stärken, Leidenschaft, gesellschaftlichem Bedarf und Möglichkeiten der Vergütung. Silke ergänzte dabei, dass „Bezahlung“ nicht nur monetär sein muss, sondern auch durch Inspiration und Wertschätzung erfolgen kann.
Für mich entstand daraus meine Mission: „Orte der Verbundenheit und des Gemeinsam-Seins gestalten.“ Begriffe wie Co-mmunity, Co-creation, Co-aching und Co-housing prägen dieses Bild – zusammengefasst in meinem Weckruf: CoCoCo.
Doch wo ist meine Wirkung am größten? Vielleicht genau dort, wo Gemeinsamkeit fehlt: beim Einsam-Sein.
Einsamkeit entsteht, wenn die gewünschten von den tatsächlichen sozialen Kontakten abweichen. Sie ist nicht einfach Alleinsein, sondern ein schmerzlicher Mangel an Verbundenheit.
Eine erste Recherche – siehe Quellen am Ende des Artikels – zeigte mir: Einsamkeit ist ein ernstzunehmendes globales Thema. Die WHO arbeitet daran, sie als Priorität auf die Agenda zu setzen. Laut einem Bericht des U.S. Surgeon General Advisory leiden weltweit mehr Menschen an chronischer Einsamkeit als an Diabetes.
Lange wurde Einsamkeit als individuelles Schicksal oder Tabuthema betrachtet. Doch sie betrifft Menschen aller Altersgruppen und wird zunehmend als strukturelles Problem erkannt. Großbritannien gründete 2018 das weltweit erste Ministerium für Einsamkeit, Deutschland folgte 2022 mit dem Kompetenznetzwerk Einsamkeit und einer nationalen Strategie.
Jeder vierte Erwachsene erlebt ungewollte soziale Isolation. Laut PM Report hat Einsamkeit gravierende Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensdauer – vergleichbar mit dem Konsum von 15 Zigaretten am Tag (WHO).
Professor Anton Bucher erklärt, dass Einsamkeit Stress verursacht, Schlafqualität mindert und gesunde Lebensweisen behindert. Besonders betroffen sind nicht ältere Menschen, sondern Jugendliche und junge Erwachsene.
Interessanterweise bedeutete „einsam“ ursprünglich „vereint sein“. Erst seit dem 18. Jahrhundert wird es mit sozialem Mangel assoziiert. Anton Bucher beschreibt in seinem Buch „Einsamkeit – Qual und Segen“, dass es die eine Strategie zur Einsamkeitsreduktion nicht gibt (Bucher, Seite 96).
Er unterscheidet folgende Typen von Interventionen:
Soziale Einbindung: Freundschaften aufbauen, gemeinsame Freizeitaktivitäten
Soziale Fertigkeiten verbessern: Training von sozialem Verhalten
Ansichten ändern: z.B. „Niemand mag mich“ hinterfragen durch Achtsamkeit, Meditation, Lernreisen
Therapeutische Ansätze: Wichtig, da Einsamkeit zu 50% genetisch und mit persönlichen Eigenschaften verbunden ist
Technologiegestützte Interventionen: Nutzung von Robotern oder KI
Meine erste Recherche bestätigt: Einsamkeit ist schwerwiegend, verkannt und lösbar. Alle drei Kriterien der Moral Ambition sind erfüllt.
Und natürlich – auch dies wird von Bucher erläutert – gibt es auch die Segensseite des Alleinseins, wie ich sie gerade in meiner Workation in Valencia erlebe.
Deswegen möchte ich diese Reise weiterführen. Im Deutschen liegen gerade drei Buchstaben zwischen Einsamkeit und Gemeinsamkeit: GEM = „Edelstein“ auf Englisch.
Ich möchte mich auf den Weg begeben und nach Menschen suchen, die bereits „GEMs“ gefunden haben, um aus Einsamkeit wieder Gemeinsamkeit zu schaffen.
Mit wem sollte ich als Nächstes dazu sprechen? Teile gerne deine Ideen als Kommentar.
Bucher, Anton A. (2024): Einsamkeit – Qual und Segen. Psychologie eines Gegenwarts-Phänomens. Springer.
Kompetenznetz Einsamkeit (2025): Website https://kompetenznetz-einsamkeit.de/, zuletzt aufgerufen am 27. April 2025.
PM Report (2024): WHO: Einsamkeit als globale Priorität.
https://pm-report.de/gesundheitswesen/2024/who-einsamkeit-als-globale-prioritaet.html, zuletzt aufgerufen am 27. April 2025.
U.S. Surgeon General Advisory (2023): Our Epidemic of Loneliness and Isolation. https://www.hhs.gov/sites/default/files/surgeon-general-social-connection-advisory.pdf, zuletzt aufgerufen am 27. April 2025.
WHO (2023): Commission on Social Connection, https://www.who.int/groups/commission-on-social-connection, zuletzt aufgerufen am 27. April 2025.
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