
Was hast du von diesem Beitrag? Wir zeigen dir, wie du mit dem Zettelkasten-System aus gesammeltem Wissen echte Aha-Momente und langfristigen Lernerfolg erzielst.
Wie machst du mehr aus deinem gesammelten Wissen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Session, die Andreas Trebing und ich auf der lernOS Convention 2025 – siehe Erfahrungsberichte zur #loscon25 – gehalten haben. Wir haben diesen Blogbeitrag gemeinsam entworfen.
Über 35 Teilgebende nahmen an unserer Session „The Second Brain Gap – Sammelst du noch oder denkst du schon?“ teil. 70% von ihnen waren Zettelkasten-Neulinge, 15% nutzten die Methode seit weniger als einem Jahr und weitere 15% länger als ein Jahr. Das Recording findest du nachfolgend:
Andreas erklärte zu Beginn den Unterschied zwischen Personal Knowledge Management (PKM) und dem Zettelkasten-System:
„Der Hauptpunkt oder einer der Hauptpunkte beim persönlichen Wissensmanagement ist, Informationen zu sammeln und schnell für einen persönlich verfügbar zu machen, ganz wie in einer guten Fachbibliothek. […] Der Zettelkasten hingegen zielt darauf ab, die Gedanken dazu zu sammeln, zu strukturieren und in einen Kontext zueinander zu bringen.“
Die Kernaussage: Beim Zettelkasten werden nicht Fakten und Artikel direkt abgelegt, sondern die eigenen Gedanken dazu. Es geht um die Frage:
„Welchen Gedanken hast du selber dazu, wie ist der Kontext für dich selber dazu, und das zu notieren und zu strukturieren, um daran weiter zu denken.“
Marina Kraft hat eine wunderbare Sketchnote unserer Session erstellt und den Unterschied zwischen „Sammeln“ und „Verarbeiten“ verdeutlicht. Herzlichen Dank dafür!
Felix hat drei wichtige Erkenntnisse aus seiner Zettelkasten-Lernreise (mehr in folgendem Beitrag) erläutert, die er gerade abgeschlossen hat:
Weg von Zusammenfassungen, hin zu eigenen Gedanken.
Der Workflow ist individuell. Es ist wichtig, ihn zu nutzen, am besten täglich, um permanente Notizen zu erstellen.
Es macht Spaß, sich Zeit zu nehmen, um Verbindungen zwischen den permanenten Notizen herzustellen. Am Anfang ist es schwierig, auf die Vernetzung zu vertrauen und sich von Ordnerstrukturen zu lösen.
Die Struktur ist individuell. Wichtig ist der effektive Zugriff auf die vorhandenen Notizen. Die Struktur eines Zettelkastens wird sich kontinuierlich entwickeln. Wichtig ist, damit zu beginnen und die eigenen Gedanken aufzuschreiben. Und jede neue Notiz mit mindestens einer vorherigen Notiz zu verknüpfen. So stellst du sicher, dass du sie wiederfinden kannst. Wenn ein Themenkomplex zu unübersichtlich wird, werden Gliederungsnotizen oder „Map of Content“ (MOC) -Notizen angelegt.
Die Gliederungsnotizen bringen die Notizen in eine bewusste, fortlaufende Reihenfolge. Eine „Map of Content“-Notiz fasst nur die relevanten Notizen zum Thema zusammen, um einen Einstiegspunkt zu bieten.
Hier ist ein Beispiel dafür, wie eine solche Struktur aussehen könnte:
Und im folgenden ein Beispiel für einen einfachen Zettelkasten-Workflow:
Vertieftes Verständnis von Themen (z.B. wie ISO-Normen zu interpretieren und mit anderen Normen zu verknüpfen sind, um sie anzuwenden)
Selbstreflexion und Verständnis (warum denke ich das, welche anderen Ansichten gibt es?)
Mehrere Perspektiven betrachten und wissen, wann man welche Perspektive einnehmen sollte.
Bücher oder Artikel schreiben (siehe Niklas Luhmann, der über 70 Bücher und viele weitere Artikel geschrieben hat)
Wer KI seine Notizen schreiben oder verschlagworten lässt, ist nicht beim Zettelkasten als Methode angekommen – es ist keine KI-in-the-Loop.
Andreas positioniert KI klar:
„Es geht sehr stark darum, dass man es mit eigenen Worten schreibt, dass man selbst denkt, was bedeutet das für mich, dass man den Zettelkasten so strukturiert, dass man die Informationen findet, weil sie das eigene Denken widerspiegeln. Bis zu diesem Punkt ist überhaupt keine KI notwendig, im Gegenteil, sie stört diesen Prozess.“
KI kann allenfalls bei der Reflexion helfen, aber die Inhalte müssen vom Nutzer selbst geschrieben werden, um den Lerneffekt zu erzielen
Ein Zettelkasten ist mehr als nur ein Ablagesystem. Er unterstützt dich dabei, deine eigenen Gedanken zu entwickeln, zu verknüpfen und mit der Zeit weiterzuentwickeln. Statt nur Informationen zu sammeln, fördert er aktives Denken, neue Zusammenhänge und tiefes Verständnis.
Die Vorteile:
Der Zettelkasten wird zu deinem persönlichen Denkraum und Werkzeug für lebenslanges Lernen.
Wie kannst du gut und effektiv einsteigen?
Starte mit einer einfachen Notiz – und verknüpfe sie mit einer zweiten.
Die folgenden Quellen sind für die weiteren Schritte dabei hilfreich:
Weiterführende Links:
Ich werde zweimonatlich Einblicke, Reflexionen und Einladungen zu besonderen Events rund um Coaching, Peer Learning und Community Building senden.
Es ist Zeit für ein Leben und Lernen in all seinen Farben.
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